Die wichtigsten Kennzahlen bei der Unternehmensberatung
28.01.2025

Das erwartet dich hier:
Kennzahlen sind das Fundament jeder erfolgreichen Unternehmensberatung. Sie bieten nicht nur Einblicke in die aktuellen Herausforderungen eins Unternehmens, sondern zeigen auch dessen Stärken, Potenziale und Zukunftsperspektiven. Für Beratungskunden ist es besonders relevant, dass ihr Unternehmen auf Basis der richtigen KPI’s analysiert wird, damit fundierte Entscheidungen getroffen werden können und ein nachhaltiges Wachstum gesichert wird.
In unserem Blogbeitrag geben wir Einblicke in die wichtigsten Kennzahlen, die Berater für Ihre Kunden untersuchen und zeigen, warum datenbasierende Entscheidungen der Schlüssel zu einem erfolgreichen Unternehmen sind!
Warum sind Kennzahlen bei der Unternehmensberatung für Beratungskunden entscheidend?
Kennzahlen sind die Grundlage, auf der die Berater gemeinsam mit den Beratungskunden Lösungen entwickeln und die Zukunft des Unternehmens gestalten. Warum sie so wichtig sind, zeigen wir dir in den folgenden Punkten:
1. Messbarkeit und Kontrolle
Durch Betrachtung der richtigen Kennzahlen werden komplexe Unternehmensrealitäten greifbar. Prozesse werden durch die Kennzahlen in eindeutige Zahlen übersetzt, die einfach verglichen werden können. Für die Unternehmensberatung und deren Beratungskunden sind Kennzahlen damit unverzichtbar, um Fortschritte im Unternehmen zu messen und Probleme zu erkennen. Ohne Kennzahlen bleiben strategische Maßnahmen und Strategien nur Spekulation.
2. Strategische Entscheidungen stützen
Durch die Betrachtung von Kennzahlen wird es bei der Unternehmensberatung ermöglicht, Entscheidungen nicht aus reiner Spekulation, sondern auf der Grundlage von belastbaren Daten zu treffen. Um den Beratungskunden zu demonstrieren, welche strategische Entscheidung den meisten Erfolg verspricht, setzen Unternehmensberater Kennzahlen ein, um die Auswirkungen in verschiedenen Szenarien zu simulieren.
3. Potenziale und Risiken erkennen
Die Betrachtung von Kennzahlen bei der Unternehmensberatung ermöglicht nicht nur aufzuweisen, wo ein Unternehmen gut aufgestellt ist. Sie zeigt auch, wo das Unternehmen Schwachstellen und Risiken besitzt. So können Verbesserungspotenziale identifiziert werden und durch Optimierungsmaßnahmen gezielt an Schwachstellen gearbeitet werden.
4. Planung und Steuerung
Des Weiteren helfen Kennzahlen der Unternehmensberatung bei der Planung und Steuerung des Unternehmens. Langfristige Trends können identifiziert werden, Wachstumsstrategien entwickelt werden.
5. Vergleich und Benchmarking
Kennzahlen sind notwendig, um die Leistung des eigenen Unternehmens mit der Leistung von Konkurrenzunternehmen und dem Branchenstandards vergleichen zu können. Hierdurch wird aufgezeigt, wo das Unternehmen im Vergleich zum Wettbewerb steht und liefert damit Hinweise, ob eine strategische Anpassung notwendig ist.
Die wichtigsten Kennzahlen, die bei der Unternehmensberatung analysiert werden
Berater analysieren im Beratungsprozess eine Vielzahl von Kennzahlen, die alle verschiedene Bereiche des Unternehmens abdecken:
Finanzielle Kennzahlen
Umsatzwachstum
Um den Erfolg eines Unternehmens anzuschauen, wird das Umsatzwachstum als zentrale Kennzahl herangezogen. Bei der Unternehmensberatung wird analysiert, wie sich der Umsatz über verschiedene Zeiträume entwickelt und ob der Trend des Wachstums stabil ist, oder Abweichungen aufweist. Wird erkannt, dass der Umsatz stagniert oder rückläufig wird, weist dies darauf hin, dass Strategien angepasst werden müssen. Ist das Umsatzwachstum stabil, weist dies auf ein stabiles Geschäftsmodell mit ausreichender Nachfrage hin.
EBIT und EBITDA
Damit Schlüsse über die operative Rentabilität des Unternehmens getroffen werden können, werden die Kennzahlen EBIT und EBITDA unter Betracht gezogen. EBIT steht dabei für Earnings Before Interest and Taxes und das EBITDA für Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization. Die beiden Kennzahlen weisen auf, wie die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu bewerten ist, unabhängig von Finanzierung und Abschreibung.
Liquiditätskennzahlen
Damit die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens sichergestellt ist, ist die Liquidität entscheidend. Dazu werden im Rahmen der Unternehmensberatung Liquiditätskennzahlen wie die Liquidität 1. Grades, 2. Grades und 3. Grades analysiert. Ist die Liquidität in einen gesunden Bereich einzustufen zeigt dies auf, dass ein Unternehmen seinen finanziellen Verpflichtungen nachkommen kann, ohne dass die Gefahr besteht in finanzielle Engpässe zu geraten.
Operative Kennzahlen
Produktionsauslastung
Durch die Kennzahl der Produktionsauslastung wird gemessen, wie effizient vorhandene Produktionskapazitäten genutzt werden. Ist die Auslastung gering zeigt dies, dass eine Überkapazität herrscht oder Abläufe ineffizient sind. Ist die Auflastung wiederum hoch, spricht das für eine gute Nutzung der Ressourcen. Die Kennzahl der Produktionsauslastung wird bei der Unternehmensberatung verwendet, um zur Prozessoptimierung und Kostensenkung beizutragen.
Durchlaufzeit und Prozesskosten
Mit der Kennzahl der Durchlaufzeit wird dargestellt, wie lange ein Prozess dauert. Dabei geht es um den Zeitraum von der Bestellung bis hin zur Lieferung. Durch die Prozesskosten wird dargestellt, wie viel ein spezifischer Ablauf kostet. Durch diese Kennzahlen wird bei der Unternehmensberatung identifiziert, ob Engpässe herrschen oder ob es ineffiziente Arbeitsschritte innerhalb des Prozesses gibt, sodass Optimierungsmaßnahmen entwickelt werden können.
Kundenbezogene Kennzahlen
Kundenzufriedenheit (Net Promoter Score)
Durch die Kennzahl Net Promotor Score wird die Kundenzufriedenheit gemessen. Sie zeigt wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Kunde das Unternehmen weiterempfiehlt. Ist der berechnete Net Promoter Score hoch zeigt dies, dass ein Kunde sehr Loyal ist und eine hohe Zufriedenheit mit dem Unternehmen ausweist. Ist der berechnete Net Promoter Score gering, sind Verbesserungen notwendig. Durch die Berechnung des NPS ist es also möglich Erkenntnisse für die Stärkung von Kundenbeziehungen zu erzielen.
Kundenabwanderung (Churn Rate)
Die Churn Rate wird unter Betracht gezogen um festzustellen, wie viele Kunden innerhalb eines bestimmten Zeitraums abspringen. Ist die Absprungrate, auch genannt Bounce Rate, hoch, weist dies auf eine geringe Kundenbindung und eine beispielsweise unzureichende Servicequalität hin. Durch diese Kennzahl werden im Rahmen der Beratung Maßnahmen zur Steigerung der Kundenbindung entwickelt.
Kundenwert (Customer Lifetime Value)
Durch die Kennzahl des Customer Lifetime Values wird der Kundenwert gemessen, also bestimmt, ob Kunden nicht profitabel, profitabel oder sehr profitabel sind. Um dies zu bestimmen, wird der Gesamtumsatz gemessen, den ein Kunde während seines gesamten Kundenlebens beim Unternehmen generiert hat. Die Betrachtung dieser Kennzahl ist relevant um Entscheidungen zu treffen, ob Maßnahmen zur Kundenakquise getroffen oder bestehende Kundenbeziehungen gepflegt werden sollen.
Mitarbeiterbezogene Kennzahlen
Mitarbeiterproduktivität
Durch die Kennzahl der Mitarbeiterproduktivität wird gemessen, wie viel ein Mitarbeiter innerhalb eines betrachteten Zeitraums leistet. Damit kann die Effizienz der Belegschaft gemessen und gegebenenfalls verbessert werden.
Mitarbeiterfluktuation
Die Kennzahl der Mitarbeiterfluktuation wird analysiert, um Probleme in der Unternehmenskultur oder Überlastung zu identifizieren. So können Aussagen über die Mitarbeiterzufriedenheit getroffen und Strategien zur Mitarbeiterentwicklung entwickelt werden.
Schulungskosten.
Um die Fähigkeiten von Mitarbeitern stets auf dem neuesten Stand zu halten und zu stärken sind Weiterbildungen von besonderer Wichtigkeit. Durch diese Kennzahl wird aufgewiesen, wie viele Investitionen ein Unternehmen in die Weiterentwicklung der Mitarbeiter tätigt und ob die Maßnahmen effektiv sind.
Wie werden Kennzahlen analysiert?
Damit die Kennzahlen die bei der Unternehmensberatung betrachtet werden aussagekräftig und verlässlich sind ist es wichtig, dass diese aus den richtigen Quellen stammen.
Interne Datenquellen
Am wichtigsten sind bei der Analyse die internen Datenquellen des Kunden. Diese Daten stammen aus den verschiedenen Abteilungen eines Unternehmens und bieten die Grundlage, um das Unternehmen zu bewerten:
– Finanzbuchhaltung: Umsatzkennzahlen, Gewinnkennzahlen, Kostenkennzahlen
– CRM-Systeme: Informationen zu Kunden, Verkaufsdaten
– HR-Systeme: Produktivität der Mitarbeiter, Fluktuation, Schulungen
– ERP-Systeme: Produktionsdaten, Prozessdaten
Externe Datenquellen
Außerdem kann im Rahmen der Unternehmensberatung auf externe Datenquellen zugegriffen werden, um Benchmarks durchzuführen. So kann die Leistung des zu betrachtenden Unternehmens im Vergleich zur Leistung des Wettbewerbs und des Marktumfelds bewertet werden. Zu den externen Datenquellen zählen unter anderem Branchenberichte, Studien, Marktdaten von Analysefirmen und Öffentliche Datenbanken.
Befragungen und Interviews
Um zusätzliche Erkenntnisse zu gewinnen, sind Befragungen von Mitarbeitern, Kunden oder auch Stakeholdern eine wichtige Methode. Sie geben zusätzliche Einblicke in Aspekte wie Mitarbeiterzufriedenheit und Kundenzufriedenheit.
Best Practices bei der Kennzahlenanalyse
Bei der Unternehmensberatung reicht der reine Fokus auf Daten und Kennzahlen nicht aus, um dem zu beratenden Unternehmen einen richtigen Mehrwert zu bieten. Um strategische Maßnahmen und umsetzbare Empfehlungen geben zu können, ist eine strukturierte und strategische Herangehensweise entscheidend.
Auswahl der richtigen KPIs
Eine der größten Herausforderungen bei der Betrachtung von Kennzahlen ist die Auswahl der richtigen KPIs. Viele Unternehmen neigen dazu, zu viele Kennzahlen zu überwachen. Viel wichtiger ist es sich auf wenige, aber dafür relevante Kennzahlen zu beschränken. Aber wie wählt man die relevanten KPIs aus?
Es ist wichtig, dass die zu priorisierenden Kennzahlen direkt mir den Unternehmenszielen in Verbindung stehen. Nur dann können strategische Maßnahmen entwickelt werden, mit denen die Ziele erreicht werden können. Außerdem hat nicht jede Kennzahl in jeder Branche die gleiche Relevanz. Während in Dienstleistungsbranchen die Kundenzufriedenheit stark im Fokus steht, ist in der Fertigungsindustrie eher die Produktionsauslastung von Relevanz. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die ausgewählten Kennzahlen auf realistischen, belastbaren Daten basieren.
Kontext und Vergleich
Kennzahlen besitzen nur dann eine Aussagekraft, wenn die in den richtigen Kontext gesetzt werden. Kontext und Vergleich sind wichtig um zu zeigen, welche Position ein Unternehmen im Markt hat. Nur dann wird klar, ob eine Kennzahl wie beispielsweise eine Churn Rate von 15 % als gut oder als Risiko einzustufen ist. Auch der Vergleich von Kennzahlen über verschiedene Zeiträume hinweg ist notwendig, um Aussagen über die Entwicklung treffen zu können.
Damit der Vergleich gelingt, müssen die Vergleichsdaten aus zuverlässigen und aktuellen Quellen stammen. Außerdem sollten relative Werte und absolute Werte stets in Kombination genutzt werden. Während relative Kennzahlen, also Prozentwerte, gute Vergleiche ermöglichen, stellen absolute Werte die tatsächliche Größenordnung dar.
Handlungsempfehlungen ableiten
Die Betrachtung von Kennzahlen bei der Unternehmensberatung ist wertvoll, da aus den Ergebnissen konkrete strategische und operative Maßnahmen entwickelt werden können die dabei helfen, die Unternehmensziele zu erreichen. Dafür sind die folgenden Schritte notwendig:
1. Interpretation von Maßnahmen
Im ersten Schritt wird identifiziert, welche Kennzahl von den Erwartungen oder den Benchmarks
Abweicht. Die Ursache hierfür wird analysiert.
2. Priorisierung von Maßnahmen
Um den größten Mehrwert zu erreichen, wird die für das Unternehmen wichtigste und am
schnellsten umsetzbare Handlung priorisiert.
3. Entwicklung konkreter Strategien
Basierend auf der Analyse der Kennzahlen werden konkrete Strategien entwickelt.
4. Monitoring und Erfolgskontrolle
Um den Fortschritt zu messen und zu überprüfen, ob die Maßnahmen zum Ziel geführt haben ist
Eine regelmäßige Überprüfung notwendig
Die Bedeutung von Kennzahlen für den Beratungskunden
Kennzahlen sind der Schlüssel zur Transparenz und Steuerung eines Unternehmens. Sie bieten Beratungskunden klare Einblicke in ihre Stärken und Schwächen, schaffen die Grundlage für faktenbasierte Entscheidungen und helfen, Chancen und Risiken präzise zu erkennen. Mit ihrer Hilfe können Unternehmen nicht nur ihre aktuelle Leistung bewerten, sondern auch gezielte Strategien für nachhaltigen Erfolg entwickeln.