Wettbewerbsanalyse: Methoden und Ziele

16.01.2025

Das erwartet dich hier:

– Was ist eine Wettbewerbsanalyse – Was ist Wettbewerb? – Die Wettbewerbsanalyse– Warum solltest du eine Wettbewerbsanalyse durchführen? – Was wird bei der Wettbewerbsanalyse berücksichtigt? – Welche Ziele werden mit der Wettbewerbsanalyse verfolgt? – Wie geht man bei einer Wettbewerbsanalyse vor? – Welche Methoden können bei der Wettbewerbsanalyse angewendet werden? – SWOT Analyse – Benchmarking– Porter’s Five Forces– Wettbewerbs-Matrix – PEST-Analyse

Die Wettbewerbsanalyse ist ein unverzichtbares Werkzeug für Unternehmen, um ihre Position im Markt zu stärken und langfristig erfolgreich zu sein. Aber was ist überhaupt eine Wettbewerbsanalyse, welche Ziele werden mit ihr verfolgt und wie wird eine Wettbewerbsanalyse durchgeführt? Wir klären auf!

Was ist eine Wettbewerbsanalyse

Was ist Wettbewerb?

Wettbewerb entsteht, wenn mehrere Akteure in beispielsweise Form von Unternehmen, Produkten oder Dienstleistungen, um die gleichen Ressourcen oder Marktanteile kämpfen. Dies kann in Form von Preis-, Qualitäts- oder Innovationswettbewerb geschehen. Ziel ist es, die Bedürfnisse der Kunden besser zu erfüllen als die Konkurrenz.

Im wirtschaftlichen Kontext ist Wettbewerb ein Motor für Innovation, Effizienz und die Verbesserung von Angeboten. Er zwingt Unternehmen, sich kontinuierlich zu verbessern und auf Marktveränderungen zu reagieren.

Die Wettbewerbsanalyse

Die Wettbewerbsanalyse ist ein strategischer Prozess, bei dem Unternehmen Informationen über ihre Wettbewerber sammeln, analysieren und auswerten. Ziel ist es, Stärken und Schwächen der Konkurrenz zu identifizieren, Chancen und Risiken im Markt besser zu verstehen und eigene Strategien zu optimieren. Sie ist ein essenzieller Bestandteil der Marktanalyse und liefert wertvolle Einblicke in die Dynamik der Branche.

Warum solltest du eine Wettbewerbsanalyse durchführen?

Eine Wettbewerbsanalyse hilft Unternehmen, ihre Marktposition zu stärken, Risiken zu minimieren und Wettbewerbsvorteile zu erlangen. Einige zentrale Gründe sind:

  • Strategische Planung: Eine Wettbewerbsanalyse liefert die Grundlage für fundierte Entscheidungen und eine erfolgreiche Strategieentwicklung.
  • Marktchancen erkennen: Sie hilft, ungenutzte Potenziale zu identifizieren und neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen.
  • Risiken reduzieren: Durch die Analyse von Wettbewerbsrisiken können Unternehmen rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten.
  • Kundenzufriedenheit steigern: Die Analyse zeigt, wie Konkurrenten die Bedürfnisse der Kunden erfüllen – und wie das eigene Unternehmen dies besser machen kann.

Was wird bei der Wettbewerbsanalyse berücksichtigt?

Bei einer Wettbewerbsanalyse werden unter anderem die folgenden Elemente berücksichtigt:

Marktanteile und Positionierung
Ein zentraler Aspekt ist die Analyse der Marktanteile der Wettbewerber und deren Positionierung im Markt. Wo stehen sie in Bezug auf Preis, Qualität oder Innovation?

Produkt- und Serviceangebot
Welche Produkte oder Dienstleistungen bieten Wettbewerber an? Welche Unterschiede gibt es hinsichtlich Qualität, Design oder Funktionalität?

Preisstrategie
Wie gestalten Wettbewerber ihre Preise? Bieten sie Rabatte, Sonderaktionen oder Preisstaffelungen an?

Marketing- und Vertriebsstrategien
Welche Marketingkanäle nutzen die Wettbewerber? Wie effektiv sind ihre Kampagnen? Welche Vertriebskanäle werden bevorzugt?

Stärken und Schwächen
Eine SWOT-Analyse (Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken) der Wettbewerber hilft, ihre strategischen Vorteile und Defizite zu identifizieren.

Welche Ziele werden mit der Wettbewerbsanalyse verfolgt?

Mit der Wettbewerbsanalyse können viele verschiedene Ziele verfolgt werden, wie unter anderem:

  • Wettbewerbsvorteile schaffen: Durch Erkenntnisse aus der Analyse können Unternehmen ihre Angebote differenzieren und Wettbewerbsvorteile erzielen.
  • Trendbeobachtung: Neue Markt- oder Technologietrends werden schneller erkannt.
  • Eigene Stärken ausbauen: Die Analyse zeigt, wo das eigene Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz besonders gut abschneidet.
  • Risiken abwehren: Bedrohungen durch neue oder bestehende Wettbewerber können rechtzeitig erkannt und abgewehrt werden.

Wie geht man bei einer Wettbewerbsanalyse vor?

  1. Zielsetzung definieren
    Was soll mit der Analyse erreicht werden? Beispiele: Verbesserung der eigenen Marktposition, Identifikation von Innovationspotenzialen oder Optimierung der Preisstrategie.
  2. Wettbewerber identifizieren
    Finde heraus, wer deine Hauptkonkurrenten sind. Unterscheide dabei zwischen direkten (ähnliche Produkte/Dienstleistungen) und indirekten Wettbewerbern (alternative Lösungen).
  3. Daten sammeln
    Nutze verschiedene Quellen, z. B.:
    • Öffentlich zugängliche Informationen (Websites, Jahresberichte, Social Media)
    • Marktstudien und Branchenberichte
    • Kundenbewertungen und Feedback
  4. Analyse durchführen
    Vergleiche die gesammelten Daten und identifiziere Muster oder Unterschiede. Nutze dazu Werkzeuge wie SWOT-Analysen oder Benchmarking.
  5. Ergebnisse interpretieren und Strategien entwickeln
    Setze die gewonnenen Erkenntnisse in konkrete Maßnahmen um, z. B. die Anpassung deiner Marketingstrategie oder die Entwicklung neuer Produkte.

Welche Methoden können bei der Wettbewerbsanalyse angewendet werden?

Zur Wettbewerbsanalyse kann eine Vielzahl unterschiedlichster Methoden angewendet werden. Im Folgenden geben wir einen kurzen Überblick, über die beliebtesten Methoden.

SWOT Analyse

Die SWOT-Analyse ist eine Methode, um die internen Stärken (Strengths) und Schwächen (Weaknesses) sowie die externen Chancen (Opportunities) und Risiken (Threats) zu bewerten. Sie hilft dir, strategische Maßnahmen zu entwickeln, die deine Wettbewerbsvorteile nutzen und Schwachstellen ausgleichen. Dabei geht man wie folgt vor:

  1. Stärken analysieren: Schreibe alle internen Faktoren auf, die dir einen Vorteil gegenüber deinen Wettbewerbern verschaffen. Beispiele: ein starkes Markenimage, hohe Innovationskraft, exzellente Kundenbetreuung.
  2. Schwächen identifizieren: Liste Faktoren auf, die dich im Vergleich zur Konkurrenz benachteiligen. Beispiele: mangelnde Bekanntheit, hohe Produktionskosten, begrenzte Ressourcen.
  3. Chancen erkennen: Untersuche externe Möglichkeiten, die dein Unternehmen nutzen kann, z. B. technologische Trends, neue Kundengruppen oder regulatorische Veränderungen.
  4. Maßnahmen ableiten: Kombiniere die Erkenntnisse und entwickle konkrete Strategien, z. B.:
    • Stärken nutzen, um Chancen zu ergreifen
    • Schwächen mildern, um Risiken zu reduzieren

Erstelle eine übersichtliche Matrix, um die vier Bereiche darzustellen und leicht darauf basierende Entscheidungen zu treffen.

Benchmarking

Benchmarking vergleicht deine Prozesse, Leistungen oder Produkte mit denen der besten Wettbewerber oder Branchenführer. Ziel ist es, Best Practices zu identifizieren und in deinem Unternehmen umzusetzen. Wie das geht?

  1. Bereich definieren: Entscheide, was du vergleichen möchtest. Beispiele: Produktqualität, Lieferzeiten, Kundenzufriedenheit, Preis-Leistungs-Verhältnis.
  2. Wettbewerber auswählen: Wähle Wettbewerber oder Marktführer aus, die in den definierten Bereichen besonders erfolgreich sind.
  3. Daten sammeln: Recherchiere öffentlich zugängliche Informationen (z. B. Kundenbewertungen, Berichte, Websites). Nutze Branchenanalysen oder führe Befragungen durch.
  4. Analyse durchführen: Vergleiche deine Daten mit denen der Wettbewerber. Wo bist du besser? Wo gibt es Lücken?
  5. Maßnahmen entwickeln: Nutze die Ergebnisse, um deine Schwächen zu adressieren. Setze auf erfolgreiche Praktiken der Konkurrenz, ohne diese nur zu kopieren.

Porter’s Five Forces

Porter’s Five Forces analysiert die Kräfte, die den Wettbewerb in einer Branche bestimmen. Sie helfen dir zu verstehen, welche Faktoren die Rentabilität beeinflussen. Dabei geht man wie folgt vor:

  1. Wettbewerbsintensität: Untersuche die Anzahl und Stärke der Wettbewerber in deiner Branche. Wie aggressiv ist der Wettbewerb? Gibt es Preis- oder Innovationskämpfe?
  2. Bedrohung durch neue Anbieter: Analysiere, wie leicht neue Unternehmen in deinem Markt eintreten können. Faktoren wie Kapitalbedarf, technisches Know-how oder regulatorische Hürden spielen eine Rolle.
  3. Verhandlungsmacht der Kunden: Überlege, wie stark deine Kunden dich unter Druck setzen können. Beispiele: Große Abnehmer fordern oft günstigere Preise oder bessere Konditionen.
  4. Verhandlungsmacht der Lieferanten: Untersuche, wie abhängig du von Lieferanten bist. Gibt es viele Alternativen? Wenige mächtige Lieferanten können Preise und Bedingungen diktieren.
  5. Bedrohung durch Ersatzprodukte: Prüfe, ob es alternative Produkte oder Dienstleistungen gibt, die deine ersetzen könnten. Wie hoch ist die Gefahr, dass Kunden wechseln?

Nutze die Ergebnisse, um Schwachstellen zu minimieren, Eintrittsbarrieren für neue Wettbewerber zu schaffen und deine Position im Markt zu stärken.

Wettbewerbs-Matrix

Eine weitere Methode der Wettbewerbsanalyse ist die Wettbewerbsmatrix. Eine Wettbewerbs-Matrix visualisiert die Positionierung deiner Wettbewerber in verschiedenen Kategorien. Sie zeigt, wo Stärken und Schwächen liegen, und hilft dir, Differenzierungspotenziale zu entdecken.

  1. Kriterien festlegen: Wähle die wichtigsten Kategorien für deine Branche, z. B. Preis, Qualität, Innovationskraft, Service.
  2. Bewertungen vornehmen: Ordne jedem Wettbewerber in den gewählten Kategorien Werte zu (z. B. auf einer Skala von 1 bis 5). Nutze öffentlich verfügbare Daten oder Kundenfeedback.
  3. Matrix erstellen: Stelle die Ergebnisse in einer Tabelle oder Grafik dar. Zum Beispiel:
    • X-Achse: Preis (niedrig bis hoch)
    • Y-Achse: Qualität (niedrig bis hoch)
  4. Analyse durchführen: Identifiziere Lücken, die du ausnutzen kannst. Zum Beispiel: Gibt es wenig Anbieter mit hoher Qualität zu moderaten Preisen?
  5. Strategien entwickeln: Nutze die Erkenntnisse, um deine Positionierung gezielt zu stärken.

PEST-Analyse

Die PEST-Analyse untersucht externe Makro-Faktoren, die deine Branche und deinen Wettbewerb beeinflussen. Sie hilft dir, Trends und potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen.

  1. Politische Faktoren: Analysiere politische Einflüsse, wie Gesetze, Handelsbarrieren, Subventionen oder Steuerpolitik, die deine Branche betreffen könnten.
  2. Ökonomische Faktoren: Untersuche wirtschaftliche Bedingungen wie Inflation, Zinssätze, Wechselkurse oder Konjunkturzyklen, die die Kaufkraft deiner Kunden beeinflussen könnten.
  3. Soziokulturelle Faktoren: Berücksichtige gesellschaftliche Trends wie demografische Veränderungen, veränderte Werte oder Verbraucherpräferenzen. Beispiel: Nachhaltigkeit gewinnt bei vielen Zielgruppen an Bedeutung.
  4. Technologische Faktoren: Untersuche technologische Entwicklungen, wie neue Produktionsmethoden, digitale Innovationen oder Automatisierung, die dein Unternehmen oder deine Wettbewerber beeinflussen könnten.
  5. Maßnahmen ableiten: Entwickle Strategien, um externe Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren.

Du hast noch Fragen zum Thema Wettbewerbsanalyse oder benötigst Unterstützung? Dann zögere nicht uns zu kontaktieren. Wir helfen dir gerne weiter!